Die Symptome im Blick

Spezialsprechstunde in der Klinik für Rehabilitation

Lidia Teixido und Sportwissenschaftler Thomas Korting messen Puls und Blutdruck der Patientin auf dem Ergometer.
In der Bewegungshalle: Lidia Teixido und Sportwissenschaftler Thomas Korting messen Puls und Blutdruck der Patientin auf dem Ergometer. Copyright: Karin Kaiser/MHH

„In vielen Fällen können wir helfen, auch wenn keine organischen Ursachen zu finden sind “, sagt Lidia Teixido von der Klinik für Rehabilitationsmedizin. Die Ärztin gehört zum Team der Sprechstunde zur Rehabilitation bei COVID-19-Langzeitfolgen. Die Ambulanz wurde im Oktober 2020 eröffnet. Seitdem haben Lidia Teixido und ihre Kolleginnen und Kollegen rund 500 von Post-COVID betroffene Menschen betreut. Die häufigsten genannten Beschwerden sind chronische Erschöpfung, auch Fatigue genannt, kognitive Störungen wie Konzentrations- oder Gedächtnisschwäche, Schlafstörungen und Atembeschwerden.

Die Sprechstunde ist für Patientinnen und Patienten gedacht, bei denen eine abgeschlossene Diagnostik vorliegt. „Das heißt, dass alle Symptome vorher fachärztlich abgeklärt sein müssen“ erklärt Lidia Teixido. Je nach den Symptomen müssen sich die Betroffenen also beispielsweise in einer neurologischen, pneumologischen, kardiologischen, psychosomatischen und/oder hausärztlichen Praxis vorgestellt haben. Häufig kommen Patientinnen und Patienten in die Sprechstunde, bei denen trotz der Checks bei Fachärzten keine wegweisenden Befunde vorliegen.

Um in die Ambulanz zu kommen, brauchen Interessierte eine Überweisung vom Facharzt oder vom Hausarzt. „Als erstes steht dann eine ausführliche Anamnese mit persönlichem Gespräch und Fragebogen an. Wir betrachten die Person ganzheitlich und haben einen Fokus auf Aktivitäts- und Teilhabestörungen im Beruf und Freizeit“, sagt Lidia Teixido. Anschließend wird ein Rehabilitationsplan erstellt. „Dabei konzentrieren wir uns auf die funktionellen Störungen. Die Symptome werden mit physikalischen Maßnahmen behandelt wie etwa Physiotherapie, Ergotherapie, Atemtherapie oder Krankengymnastik am Gerät“, erläutert die Ärztin. In vielen Fällen funktioniert das gut. Bei den Wiedervorstellungen, etwa einmal pro Quartal, überprüfen die Fachleute den Erfolg. Erst wenn alle ambulanten Maßnahmen ausgeschöpft sind, kann als nächste Stufe ein Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik beantragt werden.

Kontakt: info-rehabilitationsmedizin@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-4115

Text: Tina Götting