Infos zu Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen tritt die Erkrankung deutlich seltener auf als bei Erwachsenen. Da eine Abgrenzung zu Folgeerscheinungen der Pandemie-Maßnahmen mitunter nicht sicher zu treffen ist, ist eine sichere Aussage zur Häufigkeit schwierig. Derzeit wird geschätzt, dass das Post-Covid-Syndrom bei 0,8 bis 3,5 Prozent der infizierten Kinder und Jugendlichen auftritt.
Bei Kindern und Jugendlichen besteht häufig eine Fatigue, also eine krankhafte Erschöpfung, die sich durch körperliche oder kognitive Belastung verschlimmert. Viele Patient:innen klagen über eine verminderte körperliche Belastbarkeit, die oft mit Atemnot, Herzrasen, Schwindel oder Brustschmerzen einhergeht. Es bestehen oft Konzentrations- und Merkstörungen, Geruchsstörungen sind hingegen eher selten.
Bei anhaltenden Beschwerden nach einer Corona-Infektion sollte im Zweifelsfall immer einmal die niedergelassene Kinderärztin oder der niedergelassene Kinderarzt aufgesucht werden, die oder der entscheidet, ob weitere Schritte notwendig sind. Meist bilden sich die Beschwerden innerhalb von zwölf Wochen nach Infektion zurück. Wenn die Symptome länger andauern, ist eine Vorstellung in einer spezialisierten Ambulanz sinnvoll.
Der Schweregrad variiert stark, sehr schwere Verläufe mit einer ausgeprägten Alltagseinschränkung sind jedoch eher selten. Nichtsdestoweniger ist die Erkrankung für die Betroffenen meist sehr belastend und mindert die Lebensqualität deutlich. Nicht selten sind die Patient:innen mit dem Schulalltag überfordert.
Die Alltagseinschränkungen wirken sich häufig auch negativ auf die Freizeitgestaltung und Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen aus. Dies kann mitunter auch eine psychische Begleiterkrankung begünstigen und schränkt die Entwicklungsmöglichkeiten der Betroffenen ein. Da die Prognose insgesamt gut ist, sind in der Regel jedoch keine langfristigen Folgeschäden zu erwarten.
Für viele Betroffene ist es bereits erleichternd, wenn ihre Beschwerden ernst genommen werden. Eine Aufklärung über die Prognose der Erkrankung, Erklärung des Konzeptes von Pacing (Aktivitäts- und Energiemanagement), Entlastung im Schulalltag und Linderung von Symptomen sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Familien zu unterstützen. Gegebenenfalls ist eine Vorstellung in einer spezialisierten Ambulanz sinnvoll.